Baujahre und Modellcode
Der Renault Kadjar ist ein kompakter SUV, der 2015 als Nachfolger der ersten Generation des Renault Koleos vorgestellt wurde. Die Produktion des Modells lief bis 2022, danach wurde der Kadjar durch den überarbeiteten Renault Austral ersetzt.
Der Modellcode hängt von der Generation und dem Markt ab:
- Erste Generation (2015–2022) – XZH für den europäischen Markt.
- Facelift (2019) – Der überarbeitete Kadjar erhielt kleine optische und technische Änderungen, behielt aber denselben Modellcode.
Der Kadjar wurde auf der CMF-CD-Plattform entwickelt, die er sich mit dem Nissan Qashqai der zweiten Generation teilt, was ihre technische Ähnlichkeit erklärt.
Modellbeschreibung
Design und Abmessungen
Der Kadjar überzeugte mit einem sportlichen und modernen Design, darunter die markante Renault-Kühlergrill-Form, pfeilförmige Scheinwerfer und ausgeprägte Karosserielinien. Mit einer Länge von etwa 4,45 m positionierte er sich zwischen kompakten und mittelgroßen SUVs.
Innenraum
Das Interieur bot Platz für fünf Personen, mit bequemen Sitzen und guter Schalldämmung. Basisversionen verfügten über ein einfaches Audiosystem, während Top-Ausstattungen ein R-Link-2-Touchdisplay (7 oder 8,7 Zoll), ein digitales Armaturenbrett und hochwertige Materialien enthielten.
Technische Daten
Motoren:
- Benziner:
- 1.2 TCe (130 PS) – Turbomotor, aber etwas schwach für das schwere Fahrzeug.
- 1.3 TCe (140–160 PS) – Dynamischer, eingeführt nach dem Facelift.
- Diesel:
- 1.5 dCi (90–115 PS) – Sparsam, aber laut bei hohen Drehzahlen.
- 1.6 dCi (130 PS) – Bester Kompromiss aus Leistung und Verbrauch.
Getriebe:
- 6-Gang-Schaltgetriebe;
- 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe EDC (in Top-Versionen).
Antrieb – Vorderrad oder Allrad (Alliance 4Control mit Haldex-Kupplung).
Kunststoffkennzeichnung der Stoßstangen: >P/E+TD15<
Wie man die Frontstoßstange demontiert
- Heben Sie die Motorhaube an und sichern Sie sie.
- Entfernen Sie die vier Clips unter der Motorhaube, die die obere Seite der Frontstoßstange (Kühlergrill) befestigen.
- Schrauben Sie von unten acht Torx T20-Schrauben und vier 10-mm-Schrauben heraus, die die Radläufe, den Unterbodenschutz und die Radhausverbreiterungen mit der Stoßstange verbinden.
- Drehen Sie das Lenkrad zur Seite. In den Radkästen lösen Sie je zwei Schrauben pro Seite, die die Radläufe befestigen.
- Lösen Sie die Radhausverbreiterungen aus der Stoßstange, die mit Clips gehalten werden. Ziehen Sie sie vorsichtig von unten beginnend nach vorne.
- Schieben Sie die Radläufe zur Seite und entfernen Sie je eine Schraube pro Seite, die die Ecken der Stoßstange mit den Kotflügeln verbindet.
- Lösen Sie je vier Clips in den Kotflügeln pro Seite. Ziehen Sie die Stoßstange vorsichtig nach vorne. Falls nötig, helfen Sie mit einem flachen Schraubendreher nach.
- Demontieren Sie die Stoßstange mit einem Helfer und trennen Sie die elektrischen Stecker. Bei einer Scheinwerferreinigungsanlage müssen auch die Schläuche getrennt werden.
Wie man die Heckstoßstange demontiert
- Öffnen Sie die Heckklappe und entfernen Sie die acht Schrauben darunter. Vier Schrauben befestigen die Rückleuchten, vier die obere Seite der Heckstoßstange.
- Demontieren Sie die Rückleuchten. Öffnen Sie die seitlichen Abdeckungen im Kofferraum und entfernen Sie die langen Plastikmuttern darunter.
- Arbeiten Sie unter dem Fahrzeug: Lösen Sie sieben Schrauben, davon zwei für die Radhausverbreiterungen.
- Seitenbereiche: Lösen Sie zuerst die Radhausverbreiterungen aus der Stoßstange (Clips). Ziehen Sie sie gleichmäßig von unten nach oben. Dann entfernen Sie je drei Schrauben pro Seite an den Radläufen. Hinter den Radläufen lösen Sie je eine Schraube pro Seite, die die Stoßstange mit den Kotflügeln verbindet.
- Entfernen Sie das Kennzeichen mit Halterung. Darunter befinden sich zwei Schrauben.
- Die Clips in den Kotflügeln sind empfindlich. Ziehen Sie die Stoßstange nach unten und vorne, und lösen Sie nacheinander je fünf Clips pro Seite mit einem flachen Schraubendreher.
- Demontieren Sie die Stoßstange mit einem Helfer nach hinten. Trennen Sie auf der linken Seite die elektrischen Stecker.
Interessante Fakten
- Gemeinschaftsprojekt mit Nissan – Kadjar und Qashqai der zweiten Generation wurden gemeinsam entwickelt, aber der Kadjar erhielt ein französischeres Design.
- Name – Kombination aus „Kad“ (von „Kader“, steht für Robustheit) und „Jar“ (frz. „jaillir“ = „schnell“).
- Keine Hybridversionen – Im Gegensatz zu Konkurrenten gab es nie einen Hybrid-Kadjar.
- Beliebtheit in Europa – 2016–2018 war der Kadjar unter den Top-10 der meistverkauften SUVs in Frankreich und Deutschland.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Komfortables Fahrwerk – gut auf unebenen Straßen, ideal für Langstrecken.
- Großer Kofferraum (472 l, bis 1.478 l mit umgeklappten Sitzen).
- Sparsame Diesel – Verbrauch des 1.5 dCi im gemischten Zyklus bei ca. 4,5 l/100 km.
- Günstige Gebrauchtpreise – Nach der Ablösung durch den Austral wurde der Kadjar deutlich preiswerter.
Nachteile:
- Schwache Leistung bei Basismotoren – Der 1.2 TCe ist unterdimensioniert.
- Teure Wartung – Reparaturen der Allradversion kosten mehr als bei Konkurrenten.
- Elektronikprobleme – Frühe Modelle hatten gelegentlich Softwarefehler im Infotainment.
- Harte Kunststoffe im Innenraum – Günstige Versionen wirken weniger hochwertig als z. B. der Skoda Karoq oder VW Tiguan.
Fazit
Der Renault Kadjar ist ein gelungener SUV für Stadt und Reisen, besonders in den Dieselversionen. Er überzeugt mit Komfort, Sparsamkeit und Platzangebot, hinkt aber Konkurrenten in Dynamik und Materialqualität hinterher. Nach 2022 ist er eine günstige Gebrauchtwagenoption, wobei Modelle nach dem Facelift (2019+) zuverlässiger sind.