Modellbeschreibung
Der Renault 19 ist ein Kompaktwagen, der von dem französischen Hersteller zwischen 1988 und 2000 produziert wurde. Die zweite Generation (auch als Renault 19 II oder Phase 2 bezeichnet) erschien 1992 und brachte einige Design- und technische Updates mit sich. Dieses Modell wurde in den 1990er-Jahren zu einem der beliebtesten Autos in Europa, dank seiner Zuverlässigkeit und seines günstigen Preises.
Produktionsjahre und Modellentwicklung
- Erste Generation (Phase 1) – 1988–1992
- Zweite Generation (Phase 2) – 1992–1996 (in Europa)
- Weiterproduktion in anderen Ländern – bis 2000 (z. B. in Argentinien und der Türkei)
1992 präsentierte Renault die überarbeitete Version des R19 mit neuem Frontdesign, geänderten Stoßstangen und aktualisiertem Interieur. Ab 1995 wurde das Modell in Europa schrittweise durch den Renault Mégane ersetzt. In einigen Ländern, wie der Türkei (wo der R19 unter dem Namen Toros gebaut wurde), lief die Produktion jedoch bis Ende der 1990er-Jahre weiter.
Karosserievarianten
Der Renault 19 Phase 2 wurde in mehreren Karosserieversionen angeboten:
- Limousine (Berline) – klassische viertürige Version.
- Schrägheck (3- und 5-türig) – die beliebteste Version in Europa.
- Kombi (Chamade) – selten, aber praktisch.
- Cabriolet – entwickelt vom Karosseriebauunternehmen Karmann, nur in limitierter Stückzahl produziert.
Kunststoffkennzeichnung der Stoßstangen >P/E<
Vordere Stoßstange demontieren
- Motorhaube öffnen.
- Drei Schrauben unter der Haube lösen, die Kühlergrillhalterungen freigeben und den Kühlergrill entfernen.
- Unter dem Grill zwei Schrauben lösen, die von oben nach unten führen und die obere Seite der Stoßstange befestigen.
- Von der Unterseite fünf Schrauben lösen, die von unten nach oben führen und die untere Partie fixieren.
- Falls vorhanden, die Schrauben in den Radkästen entfernen, die die Radlaufverkleidungen mit der Stoßstange verbinden.
- Im Motorraum auf jeder Seite je eine Schraube lösen, die die Stoßstange mit den Kotflügeln verbindet.
- Die Stoßstange nach vorne abziehen, dabei die Stecker der Nebelscheinwerfer nicht vergessen.
Hintere Stoßstange demontieren
- Kofferraumdeckel öffnen.
- Drei Muttern lösen, die die obere Partie der Stoßstange mit der Heckblechwand verbinden.
- Zwei Schrauben von der Unterseite entfernen.
- Schrauben in den Radkästen lösen, die die Radlaufverkleidungen halten.
- Nun auf jeder Seite je eine Schraube entfernen, die die Ecken der Stoßstange mit den Kotflügeln verbindet.
- Die Seiten aus den Führungshalterungen in den Kotflügeln befreien und die Stoßstange nach hinten abziehen (auf Kabel achten).
- Stecker der Kennzeichenbeleuchtung trennen.
Technische Daten und Motoren
Der Renault 19 II wurde mit einer breiten Palette an Benzin- und Dieselmotoren angeboten:
Benziner:
- 1.4 (E7J, 75 PS) – Basismotor, sparsam, aber nicht sehr dynamisch.
- 1.7 (F3N, 90 PS) – einer der zuverlässigsten Motoren mit gutem Drehmoment.
- 1.8 (F3P, 107 PS) – leistungsstärkere Variante, u. a. in der Sportversion 16S verbaut.
- 1.8 16V (F7P, 137 PS) – hochdrehender Motor aus dem Renault Clio Williams, verwendet im R19 16S Cabriolet.
Dieselmotoren:
- 1.9 D (F8Q, 64 PS) – einfacher, unempfindlicher Saugdiesel.
- 1.9 TD (F8Q(T), 92 PS) – turbogeladene Version mit besserer Dynamik.
Getriebe – 5-Gang-Schaltung oder seltenes 4-Gang-Automatikgetriebe.
Besonderheiten und interessante Fakten
- Cabriolet von Karmann – Die offene Version des R19 wurde vom deutschen Karosseriebauunternehmen Karmann entwickelt und galt als prestigeträchtiges Modell. Sie erhielt eine verstärkte Karosserie und den 1.8-16V-Motor.
- Sportversion 16S – Mit dem F7P-Motor (137 PS) beschleunigte sie in 9,5 Sekunden auf 100 km/h, was in den 1990ern ein hervorragender Wert war.
- Rallye-Einsatz – Der R19 war kein vollwertiges Sportmodell, wurde aber dank seiner robusten Aufhängung in Amateurrennen genutzt.
- Beliebtheit in Osteuropa – Nach dem Zusammenbruch der UdSSR wurde der R19 Phase 2 massenhaft nach Russland und die Ukraine importiert und wurde zu einem Symbol der 1990er.
- Produktion in verschiedenen Ländern – Neben Frankreich wurde das Modell in Spanien, der Türkei, Argentinien und sogar Kolumbien gefertigt.
Schwachstellen und Zuverlässigkeit
Trotz seiner Einfachheit hatte der R19 typische Renault-Probleme dieser Ära:
- Rost – Besonders betroffen waren Schweller und Radläufe.
- Elektrik – Sensoren und Kabel konnten Probleme bereiten.
- Fahrwerk – Erforderte regelmäßige Wartung.
Dennoch galten die Motoren (insbesondere der 1.7 und 1.9 D) als äußerst langlebig und konnten Laufleistungen von 300.000–400.000 km erreichen.
Fazit
Der Renault 19 Phase 2 ist ein typischer Vertreter der europäischen Kompaktklasse der 1990er-Jahre. Er war nicht revolutionär, aber er vereinte Praktikabilität, Einfachheit und Erschwinglichkeit. Heute ist dieses Modell selten geworden, bleibt aber ein Kultauto für Fans der französischen Automobilindustrie.