Der Chevrolet Malibu der fünften Generation ist ein wichtiges Kapitel in der Geschichte eines der beliebtesten Mittelklasse-Sedane in den USA. Dieses Fahrzeug wurde von 1997 bis 2003 produziert und bildete eine Brücke zwischen klassischen amerikanischen Sedanen und moderneren Modellen.
Produktionsjahre und Modellcodes
Die fünfte Generation des Chevrolet Malibu wurde von 1997 bis 2003 hergestellt. Sie löste die vierte Generation (Chevrolet Corsica/Beretta) ab und war das erste Malibu-Modell nach einer langen Pause – die vorherige Generation mit diesem Namen wurde bis 1983 produziert.
Die Plattform, auf der der Malibu V basierte, trug den Code GM N-body und wurde auch für den Pontiac Grand Am, Oldsmobile Alero und Buick Skylark verwendet. Im Gegensatz zu früheren Generationen handelte es sich um ein frontgetriebenes Fahrzeug (während der Malibu in den 60er und 70er Jahren heckgetrieben war).
Bezeichnungen und Modellvarianten
In den USA wurde das Modell unter dem Namen Chevrolet Malibu verkauft, in einigen Ländern Lateinamerikas und des Nahen Ostens jedoch als Chevrolet Classic (ab 2004).
Hauptvarianten:
- Chevrolet Malibu LS – Basisversion mit einem 2,4-Liter-Motor.
- Chevrolet Malibu LTZ – komfortablere Ausstattung mit hochwertigeren Innenraummaterialien.
- Chevrolet Malibu MAXX (2004–2007) – gehört zwar bereits zur nächsten Generation, wird aber aufgrund der Plattformähnlichkeit oft mit der fünften Generation in Verbindung gebracht.
Design und Konstruktionsmerkmale
Der Malibu V zeichnete sich durch ein konservatives, aber sauberes Design aus, das typisch für amerikanische Sedane der späten 90er Jahre war. Im Gegensatz zu den eckigeren japanischen und europäischen Konkurrenten hatte er weiche Linien und eine klassische Dreikastenform.
Innenraum:
- Robuste Kunststoffe, aber keine Premiummaterialien.
- Bequeme Sitze mit guter Seitenunterstützung (in der LTZ-Version).
- Ausreichend Platz für Passagiere auf der Rückbank.
Im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Honda Accord oder Toyota Camry schnitt der Malibu jedoch in Sachen Verarbeitungsqualität und Langlebigkeit des Interieurs schlechter ab.
Demontage der Frontstoßstange
- Motorhaube öffnen.
- Unter der Motorhaube sechs Clips entfernen, die den oberen Teil der Frontstoßstange (Kühlergrill) befestigen.
- Von unten sechs Schrauben lösen und zwei Clips entfernen (von unten nach oben eingeschraubt und eingesetzt), die den unteren Teil der Stoßstange mit der Karosserie und den Radläufen verbinden.
- Die Räder nach außen einschlagen.
- In den Radkästen auf jeder Seite drei Schrauben lösen, die die vorderen Radlaufverkleidungen befestigen.
- Die Radlaufverkleidungen zur Seite schieben und auf jeder Seite zwei Schrauben lösen (von unten nach oben eingeschraubt), die die Ecken der Stoßstange mit den Kotflügeln verbinden.
- Die Halterungen in den Kotflügeln lösen.
- Mit einem Helfer die Stoßstange vorsichtig nach vorne abziehen (darauf achten, dass keine Kabel beschädigt werden).
- Stecker der elektrischen Komponenten (falls vorhanden) trennen.
Demontage der Heckstoßstange
- Kofferraumdeckel öffnen.
- Im Kofferraum zwei Clips entfernen.
- Aus dem Kofferraum die Muttern lösen und die Rückleuchten demontieren.
- Zwei Muttern lösen, die die Seiten der Stoßstange mit den Kotflügeln verbinden.
- Von unten vier Clips entfernen (von unten nach oben eingesetzt), die den unteren Teil der Heckstoßstange befestigen.
- In den Radkästen auf jeder Seite drei Schrauben lösen, die die hinteren Radlaufverkleidungen befestigen.
- Die Radlaufverkleidungen zur Seite schieben und auf jeder Seite zwei Schrauben lösen, die die Seiten der Stoßstange mit den Kotflügeln verbinden.
- Mit einem Helfer die Stoßstange vorsichtig nach hinten abziehen (darauf achten, dass keine Kabel beschädigt werden).
- Stecker der Kennzeichenbeleuchtung trennen.
Technische Daten
Der Malibu der fünften Generation wurde mit mehreren Motoren angeboten:
- 2,4-Liter-LD9 (R4) – 150 PS, 210 Nm. Der Standardmotor für die Basisversionen.
- 3,1-Liter-L82 (V6) – 170 PS, 251 Nm. Leistungsstärker, aber nicht der sparsamste.
- 3,1-Liter-LA1 (V6, ab 2000) – 175 PS, 260 Nm. Eine überarbeitete Version mit verbessertem Drehmoment.
Getriebe:
- 4-Gang-Automatik 4T40-E (für 4-Zylinder-Versionen).
- 4-Gang-Automatik 4T45-E (für V6).
Die Dynamik war durchschnittlich: Die Beschleunigung auf 100 km/h dauerte bei den V6-Versionen etwa 9–10 Sekunden. Der Kraftstoffverbrauch lag bei 10–12 l/100 km im gemischten Zyklus.
Sicherheit und Technologien
Für seine Zeit bot der Malibu V ein solides Sicherheitspaket:
- Frontairbags.
- ABS (optional).
- Verstärkte Karosserie mit Knautschzonen.
In Crashtests der NHTSA erhielt er jedoch nur 3–4 Sterne für Frontalaufprälle, was schlechter war als beim Toyota Camry oder Honda Accord.
Interessante Fakten
- Die Rückkehr des Namens Malibu – bis 1997 hatte Chevrolet diesen Namen 14 Jahre lang nicht verwendet. Die Entscheidung, ihn wiederzubeleben, hing mit der Nostalgie für die klassischen Modelle der 60er und 70er Jahre zusammen.
- Export in ungewöhnliche Regionen – in Mexiko und im Nahen Osten wurde der Malibu V als Chevrolet Classic verkauft, in China produzierte man ihn als Buick Excelle.
- Sportversion – im Jahr 2000 erschien der Malibu LTZ mit einem Fahrwerk vom Pontiac Grand Am, was ihn etwas agiler machte.
- Filmkarriere – den Malibu der fünften Generation kann man in der Serie "Die Sopranos" (Folgen 1999–2000) sehen.
- Rostprobleme – Besitzer beschwerten sich über Rost an Schwellern und Kotflügeln, besonders in Regionen mit kaltem Klima.
Warum wurde der Malibu V kein Hit?
Trotz des günstigen Preises konnte sich diese Generation nicht gegen japanische Sedane durchsetzen. Gründe dafür waren:
- Unzuverlässiges Automatikgetriebe (häufige Probleme mit der 4T40-E).
- Veraltete Hinterachskonstruktion (Starrachse anstelle einer Mehrlenkeraufhängung wie bei den Konkurrenten).
- Langweiliges Design – besonders nach dem Facelift 2000, als der Markt modernere Lösungen verlangte.
Fazit
Der Chevrolet Malibu der fünften Generation ist ein typischer Vertreter des amerikanischen Automobilbaus der späten 90er Jahre. Er bot viel Platz und einen günstigen Preis, aber er konnte in Sachen Zuverlässigkeit und Qualität nicht mithalten. Dennoch war er für viele ein erschwingliches Familienauto, und sein Nachfolger – der Malibu VI (2004–2007) – wurde deutlich besser.
Heute ist der Malibu V auf den Straßen eine Seltenheit, aber in den USA findet man ihn noch als günstigen Gebrauchtwagen. Wenn Sie einen kaufen möchten, sollten Sie besonders auf den Zustand von Getriebe und Karosserie achten – dann könnte dieser Sedan eine gute Wahl für kleines Geld sein.