Produktionsjahre und Modellcode
Der Chevrolet Lacetti II, auch bekannt unter dem Index J300, ist die zweite Generation des populären Kompaktmodells des südkoreanischen Herstellers Daewoo, das unter der Marke Chevrolet vertrieben wurde. Die Produktion begann im Jahr 2008 und dauerte bis 2016 an, obwohl in einigen Ländern der Verkauf aufgrund von Modellumstellungen bereits früher eingestellt wurde.
Das Modell basierte auf der GM-Delta-II-Plattform, die auch vom Opel Astra H, Chevrolet Cruze und anderen Fahrzeugen des General-Motors-Konzerns genutzt wurde. Der interne Index J300 wurde für diese Generation verwendet, während die erste Generation (Lacetti/Nubira) den Index J200 trug.
Karosserievarianten
Der Chevrolet Lacetti II wurde in mehreren Karosserieversionen angeboten, abhängig vom Markt:
- Limousine (4 Türen) – Die am weitesten verbreitete Variante, besonders beliebt in Russland, den GUS-Staaten und Asien.
- Schrägheck (5 Türen) – Weniger verbreitet, aber in Europa und einigen asiatischen Ländern erhältlich.
- Kombi (5 Türen) – Wurde nur begrenzt produziert, hauptsächlich für den europäischen Markt.
Im Gegensatz zur ersten Generation wurden in der zweiten Generation keine Coupé-Version und kein dreitüriges Schrägheck angeboten.
Modellbeschreibung
Design und Abmessungen
Der Lacetti II erhielt ein moderneres und aggressiveres Design im Vergleich zu seinem Vorgänger. Der Kühlergrill war im typischen Chevrolet-Stil dieser Zeit gehalten, mit einem großen Logo und einer chromumrandeten Einfassung. Die Abmessungen der Limousine betrugen etwa 4,58 m Länge, 1,75 m Breite und 1,47 m Höhe, was ihn auf eine Stufe mit Konkurrenten wie dem Kia Cerato und Hyundai Elantra stellte.
Innenraum und Ausstattung
Der Innenraum des Lacetti II war geräumiger als bei der ersten Generation, blieb aber budgetorientiert. In den Basismodellen wurden harte Kunststoffe verwendet, während höherwertige Ausstattungsvarianten mit weicheren Materialien und verbesserter Schalldämmung ausgestattet waren.
Zu den verfügbaren Optionen gehörten:
- Klimaanlage (in Topmodellen Klimaautomatik),
- Elektropaket (elektrische Fensterheber, Spiegel),
- Sitzheizung,
- Multimedia-System mit Bluetooth,
- Tempomat (selten).
Kennzeichnung der Stoßstangenkunststoffe >PP+EPDM-TD20<
Je nach Baujahr und Karosserievariante können die Befestigungspunkte leicht variieren.
Demontage der vorderen Stoßstange
- Öffnen Sie die Motorhaube und suchen Sie die beiden Schrauben und vier Clips, die den oberen Teil der Stoßstange halten. Drehen Sie die Schrauben heraus und lösen Sie vorsichtig die Clips.
- Unterseitig der Stoßstange entfernen Sie zehn Schrauben, die sie mit der Kühlergrille und dem Stoßfänger verbinden. Falls die Stoßstange zusammen mit der Verkleidung demontiert werden soll, lösen Sie zusätzlich vier Clips und lockern Sie zwei Schrauben am Stoßfänger.
- In den Radkästen entfernen Sie pro Seite drei Schrauben, die die Radlaufverkleidung und die Stoßstangenecken mit den Kotflügeln verbinden.
- Lösen Sie die Verriegelungen an den Kotflügeln, indem Sie die Stoßstange vorsichtig nach vorne ziehen.
- Nehmen Sie die Stoßstange mit einem Helfer behutsam ab, indem Sie sie nach vorne schieben. Vergessen Sie nicht, eventuelle Kabelstecker zu trennen.
Demontage der hinteren Stoßstange
- Öffnen Sie die Heckklappe.
- Demontage der Verkleidung und Stecker:
- Entfernen Sie die seitlichen Verkleidungen im Kofferraum.
- Trennen Sie die Stecker der Heckleuchten, die hinter den Verkleidungen liegen.
- Demontage der Heckleuchten:
- Entfernen Sie im Kofferraumbereich vier Abdeckungen.
- Lösen Sie die Schrauben unter den Abdeckungen, die die Leuchten fixieren.
- Nehmen Sie die Leuchten vorsichtig ab (sie sind mit Clips in den Kotflügeln befestigt).
- Befestigungen an der Unterseite:
- Entfernen Sie zwei Dübel (beim Kombi zusätzlich zwei Schrauben).
- Befestigungen in den Radkästen:
- Lösen Sie pro Seite zwei Schrauben, die die Radlaufverkleidung halten.
- Entfernen Sie pro Seite eine Schraube (von unten nach oben eingedreht), die die Stoßstangenecken mit den Kotflügeln verbindet.
- Lösen der Clips:
- Drücken Sie die Clips in den Kotflügeln nach (ziehen Sie die Stoßstangenecken nach unten und zu sich).
- Lösen Sie die Clips unter den Heckleuchten.
- Abnahme der Stoßstange:
- Arbeiten Sie mit einem Helfer – ziehen Sie die Stoßstange vorsichtig nach hinten, um Kabel nicht zu beschädigen.
- Trennen der Elektrik:
- Entfernen Sie alle Stecker der elektrischen Komponenten an der Stoßstange.
Technische Daten
Das Fahrzeug war je nach Markt mit Benzin- und Dieselmotoren ausgestattet:
- Benzinmotoren:
- 1.6 l (109–113 PS) – Basismodell,
- 1.8 l (140 PS) – leistungsstärker, aber seltener.
- Dieselmotor (für Europa):
- 2.0 l (150 PS) – selten, hauptsächlich in Kombis.
Als Getriebe kamen ein 5-Gang-Schaltgetriebe oder ein 4-Gang-Automatikgetriebe (selbst für damalige Verhältnisse veraltet) zum Einsatz.
Die Fahrwerkstechnik bestand aus MacPherson-Federbeinen vorne und einer Verbundlenkerachse hinten, was für Budgetmodelle typisch war.
Absatzmärkte und Besonderheiten
- Russland und GUS: Der Lacetti II wurde bis Mitte der 2010er-Jahre aktiv verkauft, bevor er durch den Chevrolet Cruze ersetzt wurde.
- Europa: Aufgrund verschärfter Umweltnormen wurde das Modell schnell aus dem Verkauf genommen.
- Asien: In China und Südkorea wurde das Auto unter anderen Namen angeboten (z. B. Buick Excelle XT).
Interessante Fakten
- Nachfolger und Ersatz: Obwohl Chevrolet den Lacetti II als eigenständiges Modell positionierte, war er in vielen Ländern ein Übergangsmodell zwischen Lacetti I und Cruze.
- Sportversion: 2010 wurde in Südkorea der Chevrolet Lacetti Winstorm vorgestellt – ein Crossover auf Basis dieser Plattform, der sich jedoch nicht durchsetzte.
- Produktion in verschiedenen Ländern: Das Fahrzeug wurde nicht nur in Korea, sondern auch in Russland (Werk in St. Petersburg), Usbekistan (GM Uzbekistan) und der Ukraine (Saporischschja) gefertigt.
- Probleme und Kritik: Hauptkritikpunkte waren:
- Schwache Seitenunterstützung der Sitze,
- Veraltetes 4-Gang-Automatikgetriebe,
- Rostanfälligkeit an Schwellern und Radläufen (besonders in kalten Regionen).
- Motorsport: In einigen Ländern wurde der Lacetti II in Rundstreckenrennen und Rallyes eingesetzt, jedoch ohne nennenswerte Erfolge.
Fazit
Der Chevrolet Lacetti II (J300) ist ein typischer Vertreter des Budgetsegments der späten 2000er- bis frühen 2010er-Jahre. Er bot einen geräumigen Innenraum und Robustheit, konnte jedoch bei Dynamik und Materialqualität nicht mit der Konkurrenz mithalten. Dennoch blieb das Modell in den GUS-Staaten aufgrund seines günstigen Preises und der niedrigen Unterhaltskosten beliebt.