Produktionsjahre und Modellcode

Der Chevrolet Cavalier war ein Kompaktwagen, der von 1982 bis 2005 produziert wurde. In diesem Überblick betrachten wir die dritte Generation (1995–2005), die die längste Produktionszeit in der Modellgeschichte hatte. Die Fahrgestellbezeichnung war J-Serie (J-200 für die Limousine, J-225 für das Coupé, J-245 für das Cabrio). 2003 erhielt das Modell ein Facelift, blieb technisch jedoch unverändert.

 

Bezeichnungen und Modellvarianten

In verschiedenen Ländern wurde der Cavalier unter anderen Namen verkauft:

  • Pontiac Sunfire (USA, Kanada) – ein nahezu identisches Modell mit geringen Designunterschieden.
  • Toyota Cavalier (Japan, 1995–2000) – eine seltene Version, die für den japanischen Markt im Rahmen einer Vereinbarung zwischen GM und Toyota produziert wurde.

Hauptkarosserieformen:

  • 4-türige Limousine – die beliebteste Variante.
  • 2-türiges Coupé – sportliches Design, aber gleiche Technik.
  • Cabriolet – wurde nur in begrenzter Stückzahl mit Stoffverdeck produziert.

Je nach Baujahr können die Befestigungspunkte leicht variieren.

Demontage der Frontstoßstange

  1. Motorhaube öffnen.
  2. Unter der Haube sechs Clips entfernen und die Abdeckung abnehmen.
  3. Zwei Schrauben lösen, die den oberen Teil der Frontstoßstange halten (drei Clips entfernen).
  4. Im unteren Bereich acht Schrauben lösen (von unten nach oben eingedreht).
  5. Räder nach links oder rechts einschlagen, je nachdem, welche Seite zuerst demontiert wird.
  6. In den Radkästen vier Schrauben lösen, die die Radlaufverkleidungen halten.
  7. Radlaufverkleidungen zur Seite schieben und je eine Schraube pro Seite lösen (von unten nach oben eingedreht), die die Ecken der Stoßstange mit den Kotflügeln verbinden.
  8. Mit Hilfe eines Helfers die Ecken aus den Verankerungen in den Kotflügeln lösen (nach vorne ziehen).
  9. Stoßstange nach vorne abziehen.
  10. Stecker der Nebelscheinwerfer trennen (falls vorhanden).

Chevrolet Cavalier – Befestigungspunkte für die vordere Stoßstange (1995–2005)

Montagediagramm für die vordere Stoßstange des Chevrolet Cavalier (1995-2005)

Montagediagramm für die vordere Stoßstange des Chevrolet Cavalier (1995-2005)


Demontage der Heckstoßstange

  1. Kofferraumdeckel öffnen.
  2. Seitliche Verkleidungen im Kofferraum entfernen.
  3. Im inneren Bereich der Kotflügel je zwei Schrauben pro Seite lösen (von oben nach unten eingedreht).
  4. Zwei Muttern unter den Rückleuchten lösen.
  5. Von der Unterseite vier Clips entfernen, die den unteren Teil der Stoßstange halten.
  6. In den Radkästen vier Schrauben lösen, die die Seiten der Stoßstange befestigen.
  7. Mit Hilfe eines Helfers die Verankerungen in den Kotflügeln lösen (an den Ecken nach hinten ziehen) und die Stoßstange von den Führungsschienen abnehmen.
  8. Stecker der Kennzeichenbeleuchtung trennen.

Chevrolet Cavalier – Montageorte für die hintere Stoßstange (1995–2005)

Montagediagramm für die hintere Stoßstange des Chevrolet Cavalier (1995-2005)


Modellbeschreibung

Design und Konstruktion

Die dritte Generation des Cavalier behielt den Frontantrieb und die GM-J-Plattform bei. Das Design war runder als bei den eckigen Modellen der 1980er. 2003 erhielt das Auto ein überarbeitetes Kühlergrill-Design, neue Scheinwerfer und Stoßstangen, doch grundlegende Änderungen gab es nicht.

Motoren und Getriebe

  • Basismotor – 2,2-Liter-Ecotec (L61) mit 140 PS (ab 2003). Zuvor wurden ein 2,2-Liter-Motor (120–130 PS) oder ein 2,3-Liter-Quad-4 (150 PS) verbaut.
  • Topversion – 2,4-Liter-Motor (150 PS) in der Z24-Ausstattung.
  • Getriebe – 5-Gang-Schaltgetriebe oder 4-Gang-Automatik (frühe Modelle hatten ein 3-Gang-Automatikgetriebe).

 

Fahrwerk

Die Aufhängung bestand vorn aus MacPherson-Federbeinen und hinten aus einer Verbundlenkerachse. Die Lenkung war eine Zahnstangenlenkung mit Servounterstützung. Die Bremsanlage umfasste vorn Scheibenbremsen und hinten Trommelbremsen (bei Basismodellen).

Innenraum und Ausstattung

Der Innenraum des Cavalier war schlicht und günstig verarbeitet, mit hartem Plastik. In den Topvarianten gab es:

  • Elektrische Fensterheber und Spiegel.
  • Klimaanlage.
  • Lederausstattung (selten).
  • CD-Radio.
    Die Verarbeitungsqualität wurde oft kritisiert – bereits nach wenigen Jahren traten Geräusche und Spiel auf.

Sicherheit

Nach heutigen Maßstäben gilt der Cavalier als unsicher:

  • Kein ESP und keine Seitenairbags.
  • Schwache Ergebnisse bei Crashtests (z. B. erhielt der Limousinentyp im NHTSA-Test von 1999 nur 3 Sterne für den Frontalaufprall).

Sportversionen

  • Z24 – die stärkste Variante mit 2,4-Liter-Motor (150 PS), Sportfahrwerk und aerodynamischem Paket.
  • Super Sport (SS) – eine Version mit verbessertem Interieur, aber ohne technische Neuerungen.

Produktionseinstellung

2005 wurde der Cavalier durch den Chevrolet Cobalt ersetzt. Gründe dafür waren:

  • Veraltete Plattform.
  • Geringe Verarbeitungsqualität.
  • Konkurrenz durch japanische Modelle (Honda Civic, Toyota Corolla).

 

Interessante Fakten

  • Cavalier für Japan – Aufgrund einer Vereinbarung zwischen GM und Toyota wurde das Modell von 1995 bis 2000 in Japan als Toyota Cavalier mit Rechtslenkung verkauft. Ein seltener Fall, bei dem ein amerikanisches Auto unter einem japanischen Markennamen vertrieben wurde.
  • Polizeifahrzeuge – In den USA nutzten einige Behörden den Cavalier als Streifenwagen aufgrund des niedrigen Preises.
  • Rennsportkarriere – Der Cavalier wurde in den späten 1990ern in der NASCAR eingesetzt, jedoch ohne nennenswerte Erfolge.
  • Cabriolet von ASC – Die Version mit Stoffverdeck wurde nicht bei GM, sondern beim Karosseriebauunternehmen American Sunroof Company (ASC) gefertigt.
  • Langlebigkeit – Die dritte Generation blieb 10 Jahre lang ohne größere Änderungen in Produktion, was für die amerikanische Autoindustrie ungewöhnlich ist.

 

Fazit

Der Chevrolet Cavalier (1995–2005) war ein typisches Budgetauto seiner Zeit: einfach, günstig, aber mit mittelmäßiger Qualität. Er wurde nicht so kultig wie der Honda Civic, blieb jedoch aufgrund seines niedrigen Preises und der guten Ersatzteilverfügbarkeit beliebt. Heute sind diese Fahrzeuge selten – die meisten wurden aufgrund von Rost und Verschleiß verschrottet.