Der Chevrolet Lacetti ist ein Kompaktwagen, der von 2002 bis 2011 produziert wurde. Er ersetzte den Daewoo Nubira und wurde zu einem der wichtigsten Angebote von General Motors auf dem globalen Markt. Das Modell war in verschiedenen Karosserieformen, mehreren Generationen und sogar in einer Sportversion erhältlich.
Produktionsjahre und Absatzmärkte
Der Chevrolet Lacetti wurde von 2002 bis 2011 produziert, wobei die Produktion in einigen Ländern (z. B. Usbekistan) länger andauerte. Das Auto wurde unter verschiedenen Marken verkauft:
- Daewoo Lacetti (Südkorea, frühe Jahre)
- Chevrolet Lacetti (Europa, GUS, andere Märkte)
- Buick Excelle HRV (China, Schrägheck)
- Suzuki Forenza und Renault Thalia (USA und einige europäische Länder als Rebadge-Versionen)
Karosserieformen
Der Lacetti war in drei Hauptvarianten erhältlich:
- Limousine (J200) – die beliebteste Version, besonders in den GUS-Staaten.
- Schrägheck (J200) – eine fünftürige Version mit sportlicherem Design.
- Kombi (J200) – als Chevrolet Lacetti Station Wagon, seltener anzutreffen, aber praktischer.
Später, im Jahr 2006, erschien der Chevrolet Lacetti Estate (europäische Kombi-Version), und in China wurde der Buick Excelle HRV auf Basis des Schräghecks produziert.
Modellcode und Plattform
Der Lacetti basierte auf der GM-J200-Plattform, die auch für folgende Modelle genutzt wurde:
- Daewoo Nubira II (Vorgänger)
- Chevrolet Optra (asiatisches und amerikanisches Äquivalent)
- Suzuki Reno (Schrägheck-Version für die USA)
Karosserie-Codes:
- Limousine: T200 (Daewoo), J200 (Chevrolet)
- Schrägheck: U200 (Daewoo), J200 (Chevrolet)
- Kombi: K200 (Daewoo), J200 (Chevrolet)
Technische Daten
Die Motoren variierten je nach Markt:
- 1.4 l (94 PS) – Basisversion, etwas schwach für die schwere Karosserie.
- 1.6 l (109 PS) – die ausgewogenste Option.
- 1.8 l (122 PS) – leistungsstärker, aber weniger sparsam.
- 2.0 l Diesel (121 PS) – eine seltene Dieselvariante für Europa.
Getriebe:
- 5-Gang-Schaltgetriebe (Standard)
- 4-Gang-Automatik (veraltet, aber zuverlässig)
Fahrwerk:
- Vorne: Einzelradaufhängung, MacPherson-Federbeine
- Hinten: Verbundlenkerachse (in günstigen Versionen) oder Mehrlenkeraufhängung (in Top-Versionen)
Kennzeichnung der Stoßstangen aus Kunststoff >PP+EPDM-T15<
Je nach Baujahr und Karosserieform können die Befestigungspunkte leicht variieren.
Vordere Stoßstange entfernen
- Motorhaube öffnen.
- Unter der Haube sechs Schrauben lösen und den Kühlergrill entfernen.
- Unter dem Kühlergrill zwei Clips herausnehmen.
- Vier Schrauben lösen und zwei Muttern entfernen (die Muttern befinden sich im Motorraum, hierfür wird eine Verlängerung und ein Knarre benötigt). Die Scheinwerfer ausbauen.
- Durch die Scheinwerferöffnungen zwei Clips entfernen und zwei Schrauben lösen.
- Die Schrauben, die die vorderen Radlaufverkleidungen befestigen, entfernen. Vier Schrauben sind von unten und sechs in den Radkästen zugänglich.
- Die Radläufe zur Seite schieben und je eine Schraube pro Seite lösen, die die Ecken der Stoßstange mit den Kotflügeln verbinden.
- Durch die untere Grillöffnung (oder von unten) vier Clips entfernen, die von unten nach oben eingesteckt sind.
- Mit einem Helfer die Stoßstange nach vorne abziehen und die Stecker der Nebelscheinwerfer trennen.
Hintere Stoßstange entfernen
- Kofferraumklappe öffnen.
- Im Kofferraum vier Schrauben lösen.
- Schrauben und Clips entfernen und die seitlichen Verkleidungen des Kofferraums demontieren, um Zugang zu den hinteren Kotflügeln zu erhalten.
- Hinter den seitlichen Verkleidungen vier Schrauben und zwei Muttern lösen (beim Schrägheck vier Muttern und zwei Schrauben), die die seitlichen Teile der Stoßstange mit den Kotflügeln verbinden.
- Von unten vier Clips herausnehmen und zwei Schrauben lösen.
- In den Radkästen die Schrauben entfernen, die die Radlaufverkleidungen mit der Stoßstange verbinden.
- Hinter den Radlaufverkleidungen je eine Schraube pro Seite lösen, die von unten nach oben führen und die Ecken mit den Kotflügeln verbinden.
- Mit einem Helfer die Stoßstange nach hinten abziehen.
Facelift 2006
Im Jahr 2006 erhielt der Lacetti ein Update:
- neuer Kühlergrill im Chevrolet-Design;
- überarbeitete Stoßstangen und Scheinwerfer;
- verbesserte Schalldämmung;
- optimiertes Fahrwerk.
Nach dem Facelift wurde das Modell in einigen Ländern als Chevrolet Lacetti New vermarktet.
Sportversion: Chevrolet Lacetti WTCC
Eine der interessantesten Fakten über den Lacetti ist seine Teilnahme an der WTCC (World Touring Car Championship). Von 2005 bis 2009 setzte Chevrolet eine Rennversion des Lacetti ein, die mehrere Etappen gewann. Am Steuer saß der bekannte Rennfahrer Robert Huff, der 2012 WTCC-Champion wurde (allerdings bereits im Cruze).
Produktionseinstellung und Nachfolger
2009 begann die Produktion des Lacetti in Europa auszulaufen, und bis 2011 wurde das Modell endgültig vom Markt genommen. Es wurde durch den Chevrolet Cruze ersetzt, der moderner und technologisch fortschrittlicher war.
In Usbekistan (im Werk GM Uzbekistan) wurde der Lacetti bis 2016 unter dem Namen Ravon Gentra produziert – eine leicht überarbeitete Version der Limousine.
Vor- und Nachteile des Chevrolet Lacetti
Vorteile:
- zuverlässiges Fahrwerk (wenn nicht verschlissen);
- geräumiges Interieur für seine Klasse;
- große Auswahl an Ersatzteilen;
- anspruchslos in der Wartung.
Nachteile:
- schwache Motoren 1.4 und 1.6 für dynamisches Fahren;
- veraltetes 4-Gang-Automatikgetriebe;
- Rostanfälligkeit (besonders in Ländern mit kaltem Klima);
- mittelmäßige Verarbeitungsqualität (knarrender Kunststoff).
Interessante Fakten
- In Russland wurde der Lacetti bis 2009 im Werk "Avtotor" in Kaliningrad montiert.
- In Südkorea wurde das Modell anfangs als Daewoo Lacetti Premiere mit besserer Ausstattung verkauft.
- In England wurde das Schrägheck als Chevrolet Lacetti 5 und der Kombi als Chevrolet Lacetti Estate vermarktet.
- In China gab es eine Version mit 2.0-Turbodiesel, die jedoch kaum nach Europa exportiert wurde.
- In den USA war das Modell als Suzuki Reno und Chevrolet Optra bekannt, aber die Verkaufszahlen waren aufgrund der Konkurrenz durch japanische Autos gering.
Fazit
Der Chevrolet Lacetti ist ein typischer Vertreter des Budgetsegments der 2000er-Jahre. Er war kein Meilenstein, bot aber ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Heute ist er ein günstiger Gebrauchtwagen, der als Erst- oder Stadtwagen in Betracht gezogen werden kann. Wichtig ist, den Karosseriezustand auf Rost und den Motor zu überprüfen.