Name und Geschichte
Der Volkswagen Scirocco Mk3 ist die dritte Generation des kultigen Sportcoupés des deutschen Automobilherstellers. Der Name „Scirocco“ leitet sich vom mediterranen Wind Scirocco ab und unterstreicht den dynamischen Charakter des Fahrzeugs. Das Modell wurde von 2008 bis 2017 produziert und stellte eine moderne Interpretation der klassischen Scirocco-Modelle der ersten Generationen dar (Mk1 – 1974–1981, Mk2 – 1981–1992).
Modellcode und Plattform
Der Scirocco Mk3 basierte auf der PQ35-Plattform, die auch im Golf V und im Audi A3 der zweiten Generation verwendet wurde. Die interne Modellbezeichnung lautet Typ 137. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wurde die dritte Generation nicht in den USA angeboten und blieb vorwiegend ein europäisches Modell.
Karosserietyp und Design
Das Auto wurde als 3-türiges Schrägheck mit fließendem Dach ausgelegt, was ihm ein sportliches Erscheinungsbild verlieh. Das Design wurde unter der Leitung von Walter de Silva entwickelt, der auch für den Alfa Romeo 156 und den Audi TT verantwortlich war. Das Äußere des Scirocco Mk3 zeichnete sich durch einen breiten Kühlergrill, aggressive Karosserielinien und markante Radkästen aus.
Produktionsjahre und Modellpflege
- 2008–2014 – erste Version (Facelift 2012).
- 2014–2017 – überarbeitete Version mit geänderter Optik und kleinen Verbesserungen.
Die Produktion wurde 2017 aufgrund verschärfter Umweltnormen und sinkender Nachfrage nach kompakten Coupés eingestellt.
Kunststoffkennzeichnung der Stoßstangen: >PP+EPDM-TD10<
Vorderstoßstange abnehmen
- Motorhaube öffnen.
- Unter der Haube vier Schrauben (von oben nach unten eingedreht) lösen, die den oberen Teil der vorderen Stoßstange (Kühlergrill) befestigen.
- Unter das Auto legen und neun Schrauben lösen, die den unteren Teil befestigen.
- Räder einschlagen.
- In den Radkästen auf jeder Seite vier Schrauben lösen und die Radlaufverkleidungen zur Seite biegen.
- Hinter den Radlaufverkleidungen auf jeder Seite eine Schraube (TORX) lösen, die die Ecken an den Halterungen in den Kotflügeln befestigt.
- Verriegelungen in den Kotflügeln lösen (an der Ecke anfassen und vorsichtig mit einem Ruck nach vorne ziehen).
- (Zwei Personen erforderlich) Vorderstoßstange nach vorne abnehmen.
- Elektrische Stecker der Nebelscheinwerfer und des Parkassistenten (falls vorhanden) trennen.
Hinterstoßstange abnehmen
- Heckklappe öffnen.
- In den seitlichen Verkleidungen des Kofferraums die Abdeckungen öffnen.
- Unter den Abdeckungen die Befestigungselemente (Kunststoffschrauben mit Federn) lösen, Stecker trennen und die Rückleuchten entfernen.
- In den Aussparungen der Rückleuchten auf jeder Seite zwei Schrauben lösen, die den oberen Teil der hinteren Stoßstange befestigen.
- Von der Unterseite aus vier Schrauben lösen (von unten nach oben eingedreht, zwei Schrauben sind in Hohlräumen versteckt), die den unteren Teil befestigen.
- In den Radkästen auf jeder Seite drei Schrauben lösen, die die Radlaufverkleidungen (hinterer Teil) befestigen.
- Radlaufverkleidungen zur Seite biegen und auf jeder Seite eine Schraube (TORX T25, von oben nach unten eingedreht) lösen, die die Ecken an den Kotflügeln befestigt.
- Verriegelungen in den Kotflügeln lösen (an den Ecken nach vorne ziehen).
- Verriegelungen unter den Rückleuchten lösen (mit einem flachen Gegenstand aufhebeln).
- Verriegelungen im Kofferraumbereich lösen (nach vorne ziehen).
- Mit einem Helfer die Stoßstange nach hinten abnehmen (darauf achten, dass keine Kabel reißen).
- Stecker der Kennzeichenbeleuchtung und (falls vorhanden) der Parkassistensensoren trennen.
Modellvarianten und Motoren
Der Scirocco Mk3 wurde mit einer breiten Palette an Benzin- und Dieselmotoren angeboten:
Benziner:
- 1.4 TSI (122 PS, 160 PS, 180 PS) – mit Turbolader und manuellen/automatisierten Getrieben.
- 2.0 TSI (211–280 PS) – die stärkste Variante in der Baureihe (Scirocco R).
Diesel:
- 2.0 TDI (140–184 PS) – sparsame und drehmomentstarke Motoren.
Getriebe:
- 6-Gang-Schaltgetriebe;
- 6-Gang-DSG (Doppelkupplungsgetriebe);
- 7-Gang-DSG (bei leistungsstarken Versionen).
Ausstattungsvarianten:
- Basis – minimale Ausstattung;
- Sport – Sportsitze, verstärktes Fahrwerk;
- R-Line – optische und innenraumseitige Aufwertungen;
- Scirocco R – Topversion mit 2.0 TSI (265–280 PS), Allradantrieb (4Motion) und sportlicher Karosserie.
Technische Daten und Fahrleistungen
- Beschleunigung des Scirocco R (265 PS) von 0 auf 100 km/h – 5,5–5,8 Sek. (je nach Baujahr).
- Höchstgeschwindigkeit – 250 km/h (elektronisch begrenzt).
- Fahrwerk – MacPherson vorne, Mehrlenkerachse hinten, mit optionalen adaptiven Dämpfern (DCC).
Innenraum und Technologien
Der Innenraum des Scirocco Mk3 ähnelte dem des Golf V, jedoch mit sportlicherer Sitzposition. Je nach Ausstattung waren folgende Features verfügbar:
- Ledersitze mit Seitenhalt;
- Infotainmentsystem RNS 510 mit Navigation;
- Tempomat, Klimaautomatik;
- Parksensoren, Rückfahrkamera.
Interessante Fakten
- Konzeptfahrzeug von 2006 – Der Scirocco Mk3 debütierte als IROC-Concept (Name angelehnt an den International Race of Champions Cup).
- Kein Verkauf in den USA – Trotz der Beliebtheit des Golf GTI wurde der Scirocco aufgrund von Konkurrenzängsten zum Golf nicht in den USA verkauft.
- Scirocco GT24 – Rennversion für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring (2008), die den 2. Platz in ihrer Klasse belegte.
- Limitierte Serien – 2014 wurde die Scirocco R Limited (400 Exemplare) mit 280 PS vorgestellt.
- Nachfolger – Offiziell gibt es keinen direkten Nachfolger, aber die Nische wurde teilweise vom VW Arteon besetzt.
Fazit
Der Volkswagen Scirocco Mk3 war eines der letzten erschwinglichen Sportcoupés seiner Klasse. Er vereinte Dynamik, Stil und Praktikabilität, musste jedoch SUVs weichen. Heute wird das Modell für sein markantes Design und sein gutes Fahrverhalten geschätzt und erfreut sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt großer Beliebtheit.