Modellbezeichnung und Baujahre
Der Volkswagen Touareg der zweiten Generation (Mk2) wurde von 2010 bis 2018 produziert. Im Jahr 2014 erfolgte ein Facelift, das das Design, das Interieur und die Technik betraf. Ab 2018 begann die Produktion der dritten Generation (Mk3).
Modellcode und Plattform
Der Touareg Mk2 basierte auf der Volkswagen Group PL52-Plattform, die auch im Audi Q7 (4L) und Porsche Cayenne (92A) zum Einsatz kam. Dies ermöglichte den Ingenieuren, eine robuste und technologisch fortschrittliche Basis für den SUV zu schaffen.
Karosserieform und Modellvarianten
Der Touareg Mk2 wurde ausschließlich als 5-türiger SUV mit permanentem Allradantrieb 4Motion angeboten. Je nach Markt gab es verschiedene Motorvarianten:
Benziner:
- 3.6 FSI (280 PS) – Basismodell für die USA und Europa.
- 4.2 FSI (360 PS) – Version mit V8-Motor.
- 3.0 TSI Hybrid (380 PS) – Hybridvariante (2010–2016).
Dieselmotoren:
- 3.0 TDI (204–245 PS) – die beliebteste Variante in Europa.
- 4.2 TDI (340 PS) – Top-Dieselversion.
- V8 TDI (421 PS) – exklusive Touareg R50-Version (2007–2010, einige Elemente flossen in den Mk2 ein).
Extreme Versionen:
- Der Touareg V10 TDI (im Mk1) erhielt keinen direkten Nachfolger, aber das Konzeptmodell Touareg R GT (2018) mit einem Diesel-V8 war die Abschiedsvariante vor der Modellgeneration.
Facelift 2014
Im Jahr 2014 wurde der Touareg überarbeitet:
- Neue Lichttechnik (LED-Scheinwerfer).
- Überarbeiteter Kühlergrill (breiter, ähnlich dem Passat B7).
- Aktualisiertes Infotainmentsystem (Discover Pro mit größerem Display).
- Optimierte Motoren (reduzierter Kraftstoffverbrauch).
Kunststoffkennzeichnung der Stoßstangen: >PP+EPDM-TD10<
Vordere Stoßstange demontieren
- Motorhaube öffnen.
- Unter der Haube vier Schrauben (von oben nach unten eingedreht) lösen, die den Kühlergrill befestigen.
- Acht Clips im unteren Bereich lösen und den Kühlergrill abnehmen (mit einem Ruck nach unten ziehen. Falls die Clips nicht nachgeben, kann ein Drahthaken helfen, sie von innen anzuheben, während der Grill nach unten gezogen wird).
- Unter dem Grill vier Schrauben (von oben nach unten) lösen, die die obere Stoßstange befestigen.
- Von unten neun Schrauben (von unten nach oben) lösen, die die untere Stoßstange (Radhausverbreiterungen) fixieren.
- Räder zur Seite einschlagen.
- Radhausverbreiterungen aus der Stoßstange lösen (halten mit Clips, von unten nach oben ziehen).
- Pro Seite zwei Schrauben lösen, die die Radläufe befestigen, sowie eine Schraube, die die Ecken an den Führungsschienen in den Kotflügeln hält.
- Clips in den Kotflügeln lösen (Ecken nach außen ziehen).
- Mit einem Helfer die Stoßstange nach vorne abnehmen (darauf achten, dass keine Kabel oder Schläuche reißen).
- Stecker der elektronischen Komponenten trennen.
- Schläuche der Scheinwerferwaschanlage trennen (Achtung: Flüssigkeit aus dem Behälter läuft aus).
Hintere Stoßstange demontieren
- Heckklappe öffnen.
- In den seitlichen Verkleidungen des Kofferraums die Kunststoffabdeckungen entfernen.
- Unter den Abdeckungen die Kunststoffbefestigungselemente lösen, die die Heckleuchten halten (Stecknuss 11 mm erforderlich).
- Heckleuchten aus den Clips lösen und abnehmen.
- Unter den Heckleuchten vier Schrauben (von oben nach unten) lösen und zwei Dübel entfernen (Achtung: Der zentrale Stift fällt in den Dübel und kann hinter die Stoßstange fallen. Zum Wiedereinbau muss er gesucht werden).
- Von unten sechs Schrauben (von unten nach oben) lösen, die die untere Stoßstange befestigen, sowie zwei Schrauben der Radhausverbreiterungen.
- Hintere Radhausverbreiterungen aus den Clips lösen (von unten nach oben ziehen. Achtung: Die Befestigung an den Kotflügeln hat Dübel, die leicht brechen. Radlauf anheben und Dübel mit den Fingern zusammendrücken).
- Unter den Radhausverbreiterungen pro Seite eine Schraube lösen, die die Ecken an den Kotflügeln hält.
- In den Radkästen pro Seite zwei Schrauben lösen, die die Radläufe (hinteren Teil) befestigen.
- Clips in den Kotflügeln lösen (Ecken nach außen ziehen).
- Clips im Heckklappenbereich lösen.
- Mit einem Helfer die Stoßstange nach hinten abnehmen (auf Kabel achten).
- Stecker der Elektronik trennen (falls vorhanden).
Modellbeschreibung
Der Touareg Mk2 positionierte sich als Premium-SUV mit hohem Komfort und Geländetauglichkeit. Im Vergleich zu günstigeren Volkswagen-Modellen (z. B. Tiguan) bot er:
- Luftfahrwerk (Optional).
- Terrain Tech-System (Fahrmodi für Gelände).
- Luxuriöses Interieur mit Leder, Holz und Aluminiumelementen.
Trotz seiner Größe (Länge ~4,8 m) hatte der Touareg Mk2 keine dritte Sitzreihe, anders als der Audi Q7.
Interessante Fakten
- Gemeinsame Wurzeln mit Porsche und Bentley – die PL52-Plattform wurde auch im Bentley Bentayga (2015) genutzt, was den Touareg zum „günstigen Verwandten“ der Luxusmodelle macht.
- Die Hybridversion war kein Verkaufsschlager – aufgrund des hohen Preises und der Komplexität verkaufte sich der Touareg Hybrid schlechter als die Dieselvarianten.
- Einsatz bei Rallye-Raid – auf Basis des Touareg Mk2 wurden Rennversionen für die Dakar-Rallye gebaut, bei der Volkswagen bis zum Rückzug 2013 siegte.
- Militärversion – in einigen Ländern wurde der Touareg als Kommandofahrzeug genutzt (z. B. in Deutschland).
- Letzter Diesel-V8 – die 4.2 TDI-Version (nach 2015) wurde aufgrund verschärfter Umweltnormen selten.
Fazit
Der Volkswagen Touareg Mk2 ist eine gelungene Kombination aus Komfort und Geländefähigkeit. Trotz der Konkurrenz durch Audi Q7 und BMW X5 behielt er eine treue Kundschaft dank Zuverlässigkeit und Solidität. Das Facelift 2014 verlängerte die Modelllebensdauer, aber bis 2018 war er moderneren SUVs unterlegen.
Heute bleibt der Touareg Mk2 auf dem Gebrauchtwagenmarkt gefragt, insbesondere die sparsamen und robusten Dieselversionen.