Der Volkswagen Golf 4 (oder Mk4) ist eines der beliebtesten Modelle in der Geschichte der deutschen Automobilindustrie. Diese Generation wurde von 1997 bis 2006 produziert und bildete eine Brücke zwischen den klassischen Golf-Modellen und den modernen, technologisch fortschrittlichen Versionen. Im Folgenden betrachten wir die wichtigsten Merkmale, Modellvarianten und interessante Fakten.
Produktionsjahre und Plattform
Die Produktion des Golf 4 begann im August 1997, und die ersten Verkäufe starteten 1998. In Europa wurde das Modell bis 2006 produziert, während in einigen Ländern (z. B. Südafrika und China) die Fertigung länger andauerte. Das Auto basierte auf der PQ34-Plattform, die auch für den Volkswagen Bora (Jetta Mk4), den Audi TT Mk1 und den SEAT León der ersten Generation verwendet wurde.
Design und Konstruktion
Der Golf Mk4 zeichnete sich durch runderere Formen im Vergleich zum eckigen Vorgängermodell aus. Das Design war zurückhaltend und elegant, mit verbesserter Aerodynamik (der Luftwiderstandsbeiwert Cx sank auf 0,32). Die Karosserie erhielt einen verstärkten Korrosionsschutz, was die Langlebigkeit erhöhte.
Der Innenraum wurde geräumiger, und die Materialqualität verbesserte sich deutlich – weiche Kunststoffe, komfortable Sitze mit guter Seitenunterstützung. Erstmals im Golf gab es Optionen wie Klimaanlage, Navigation (für Premiumversionen) und Airbags für die Rücksitzpassagiere.
Motoren und Getriebe
Das Motorenangebot war vielfältig:
Benziner:
- 1.4 (75 PS)
- 1.6 (100–105 PS)
- 1.8 (125 PS, turboaufgeladen 150 PS im GTI)
- 2.0 (115 PS)
- 2.3 VR5 (170 PS)
- 2.8 VR6 (204 PS, im Golf R32)
Dieselmotoren:
- 1.9 TDI (90–150 PS) – einer der zuverlässigsten in der Baureihe
- 1.9 SDI (64 PS) – atmosphärisch, aber langlebig
Als Getriebe kamen 5- und 6-Gang-Schaltgetriebe sowie ein 4-Gang-Automatikgetriebe zum Einsatz. Für den R32 wurde das DSG-Getriebe angeboten (das erste Serienmodell von VW mit dieser Technologie).
Kennzeichnung der Stoßstangenkunststoffe: >PP+EPDM-T10<
Demontage der vorderen Stoßstange
- Motorhaube öffnen.
- Verriegelungshebel der Motorhaube lösen (wenn die Kühlergrill-Demontage nicht notwendig ist, kann der Hebel belassen werden).
- Mit einem Flachkopfschraubzieher die oberen Befestigungsklips des Kühlergrills lösen und diesen nach oben anheben.
- Unter dem Kühlergrill fünf Schrauben lösen, die die obere Partie der vorderen Stoßstange fixieren.
- An der Front zwei Zierabdeckungen entfernen (durch Clips gehalten).
- Unter den Abdeckungen zwei Schrauben herausdrehen.
- Die Räder nach außen einschlagen.
- In den Radkästen jeweils vier Schrauben pro Seite lösen, die die Radlaufverkleidung (vorderer Teil) befestigen.
- Falls Scheinwerferwaschanlagen vorhanden sind, Düsen entfernen und deren obere Abdeckungen abnehmen.
- Mit einem Helfer die vordere Stoßstange nach vorne abziehen und aus den Aufnahmen in den Kotflügeln befreen (auf Kabel achten).
- Elektrische Stecker (falls vorhanden) trennen.
Demontage der hinteren Stoßstange
- Kofferraumdeckel öffnen.
- Hinter den seitlichen Kofferraumverkleidungen jeweils drei (oder vier) Muttern pro Seite lösen und die Rückleuchten demontieren.
- Unter den Rückleuchten zwei Schrauben herausdrehen und zwei Clips entfernen, die die obere Partie der hinteren Stoßstange halten.
- Von der Unterseite zwei Schrauben lösen (von unten nach oben eingedreht), die den unteren Teil fixieren.
- Falls vorhanden, Spritzschutzbleche entfernen.
- Pro Seite drei Schrauben lösen, die die Stoßstange mit den Radlaufverkleidungen verbinden.
- Mit einem Helfer die hintere Stoßstange nach hinten von den Führungsprofilen in den Kotflügeln abziehen (auf Kabel achten).
- Stecker der Kennzeichenbeleuchtung trennen.
Hauptmodellvarianten
- Golf – Basismodell mit Motoren von 1.4 bis 2.0 Liter.
- Golf GTI – Sportversion mit 1.8T (150–180 PS) und charakteristischem Kühlergrill.
- Golf R32 – Topmodell mit Allradantrieb 4Motion, 3.2-Liter-VR6 (241 PS) und Sportfahrwerk.
- Golf Variant – Kombi mit erweitertem Kofferraum.
- Golf Cabriolet – Cabrio auf Basis des Mk4 (bis 2002 produziert).
Sicherheit und Technologien
Der Golf IV erhielt 2001 im Euro-NCAP-Crashtest 4 Sterne dank verbesserter passiver Sicherheit:
- Airbags (inklusive Seitenairbags).
- Verstärkte Karosseriestruktur.
- ABS und ESP (optional, später serienmäßig in leistungsstarken Versionen).
- Erstmals im Golf gab es ein Multifunktionslenkrad, Regensensor und Bordcomputer.
Interessante Fakten
- Der erste Golf mit DSG – der R32 von 2003 debütierte mit dem Doppelkupplungsgetriebe, das später zum Markenzeichen von VW wurde.
- Der stärkste Diesel – der 1.9 TDI mit 150 PS (ASZ) beschleunigte den Golf in 8,6 Sekunden auf 100 km/h.
- Der kultige R32 – mit 241 PS und Allradantrieb sprintete er in 6,6 Sekunden auf 100 km/h.
- Das Golf-Cabriolet – das letzte Cabrio auf Golf-Basis, bis der Mk6 2011 erschien.
- Der Dauerläufer – in China wurde der Golf Mk4 bis 2010 unter dem Namen Bora HS produziert.
Das Erbe des Golf IV
Die vierte Generation festigte den Ruf des Golf als zuverlässiges und praktisches Auto. Viele Besitzer berichten, dass diese Fahrzeuge auch heute noch aufgrund ihrer robusten Bauweise und Reparaturfreundlichkeit im Einsatz sind.
Trotz seiner konservativen Ausrichtung war der Golf Mk4 ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Baureihe und führte Technologien ein, die später in die folgenden Generationen übernommen wurden.