Der Volkswagen Bora ist eine Kompaktlimousine, die von dem deutschen Automobilhersteller zwischen 1998 und 2005 produziert wurde. Das Modell ersetzte den Volkswagen Vento und positionierte sich in der Modellpalette zwischen Golf und Passat. Der Bora überzeugte durch sein zurückhaltendes Design, hochwertige Verarbeitung und vielfältige technische Lösungen, was ihn in Europa und anderen Regionen beliebt machte.

Produktionsjahre und Generationen

Der Bora basierte auf der A4-Plattform von Volkswagen (die auch für den Golf IV und Audi A3 verwendet wurde). Die Produktion begann 1998, und 2005 wurde das Modell durch den Volkswagen Jetta der fünften Generation abgelöst. In einigen Ländern, wie China und Mexiko, wurde der Bora länger produziert – bis 2008.

 

Modellvarianten und Motoren

Der Volkswagen Bora war mit einer breiten Auswahl an Antrieben erhältlich:

Benzinmotoren

  • 1.4 l (75–100 PS)
  • 1.6 l (100–105 PS)
  • 1.8 l (125–150 PS, inklusive Turbo-Version 1.8T)
  • 2.0 l (115–150 PS)
  • 2.3 l VR5 (170 PS)
  • 2.8 l VR6 (204 PS, Bora V6-Version)

Dieselmotoren

  • 1.9 l TDI (90–150 PS) – einer der zuverlässigsten Motoren von Volkswagen zu dieser Zeit.

Als Getriebe kamen 5- und 6-Gang-Schaltgetriebe sowie 4- und 5-Stufen-Automatikgetriebe zum Einsatz.

 

Ausstattungsvarianten und Besonderheiten

Der Bora wurde in mehreren Ausstattungslinien angeboten:

  • Trendline – Basisversion mit minimaler Ausstattung.
  • Comfortline – Mittelklasse mit hochwertigeren Materialien und zusätzlichen Features.
  • Highline – Topversion mit Ledersitzen, Klimaanlage und weiteren Premium-Elementen.

Je nach Markt war der Bora mit folgenden Extras erhältlich:

  • Elektrolenkung (anstelle von Hydraulik).
  • Allradantrieb 4Motion (bei leistungsstarken Versionen).
  • Sportfahrwerk (in Tuning-Varianten wie dem Bora R).

 

Design und technische Merkmale

Der Bora übernahm viele Gestaltungselemente des Golf IV, jedoch in einer klassischen Limousinenform. Besonderheiten des Modells:

  • Robuste Karosserie mit guter Schalldämmung.
  • Moderne passive Sicherheit (Airbags, ABS, ESP in Topversionen).
  • Praktisches Interieur mit ergonomischer Bedienung.

 

Kennzeichnung der Stoßstangenkunststoffe: >PP+EPDM-T10<


Vorderstoßstange abnehmen

  1. Motorhaube öffnen.
  2. Kühlergrill aus den Verriegelungen lösen (nach oben und hinten ziehen). Falls der Grill nicht entfernt werden muss, einfach anheben.
  3. Unter dem Kühlergrill fünf Schrauben lösen, die die obere Partie der Stoßstange befestigen.
  4. Räder nach außen einschlagen.
  5. In den Radläufen je vier Schrauben pro Seite lösen (befestigen die Radlaufverkleidung und die Seiten).
  6. An der Front die Zierabdeckungen entfernen (halten mit Clips).
  7. Unter den Abdeckungen je eine Schraube pro Seite lösen (ggf. Temperatursensor entfernen).
  8. Mit einem Helfer die Stoßstange vorsichtig nach vorne von den Führungsschienen in den Kotflügeln abziehen (an den Seiten greifen und nach vorne ziehen).
  9. Elektrische Stecker (falls vorhanden) trennen.

VW Bora – Montageorte für die vordere Stoßstange

VW Bora Frontstoßstangen-Montagediagramm


Hinterstoßstange abnehmen

  1. Kofferraumdeckel öffnen.
  2. Im Kofferraum je drei Muttern pro Seite lösen und die Rückleuchten entfernen.
  3. Unter den Rückleuchten zwei Schrauben lösen (von oben nach unten eingedreht), die die obere Partie der Stoßstange halten.
  4. Von unten drei Schrauben lösen (von unten nach oben eingedreht), die die untere Partie befestigen.
  5. Falls vorhanden, Spritzschutzbleche entfernen.
  6. In den Radläufen je drei Schrauben pro Seite lösen (befestigen die hinteren Radlaufverkleidungen).
  7. Mit einem Helfer die Stoßstange vorsichtig nach hinten von den Führungsschienen in den Kotflügeln abziehen (an den Seiten greifen und nach hinten ziehen).
  8. Elektrische Stecker (falls vorhanden) trennen.

Montageorte der Heckstoßstange VW Bora

VW Bora Heckstoßstangen-Montagediagramm


Sportversionen und Tuning

Besonders interessant war der Bora V6 mit dem 2,8-Liter-VR6-Motor (204 PS) und Allradantrieb 4Motion. Er beschleunigte in 7,5 Sekunden auf 100 km/h und galt als eine der sportlichsten Versionen seiner Klasse.

Zudem gab es Tuning-Varianten von ABT Sportsline und Oettinger, die Leistung und Fahrverhalten verbesserten.

 

Interessante Fakten

  • Der Name „Bora“ bezieht sich auf einen kalten Wind in der Adriaregion und setzt die Tradition von Volkswagen fort, Modelle nach Naturphänomenen zu benennen.
  • In den USA wurde das Modell als Jetta verkauft, da sich der Name Bora dort nicht durchsetzte.
  • In China lief die Produktion bis 2008, später wurde der Name für ein eigenes Budgetmodell wiederbelebt.
  • Die 1.9-TDI-Dieselmotoren gelten als äußerst langlebig – Laufleistungen über 500.000 km sind keine Seltenheit.
  • Der Bora wurde im Rallye- und Rundstreckensport eingesetzt, vor allem in Lateinamerika und Osteuropa.

 

Fazit
Der Volkswagen Bora ist ein typischer Vertreter der deutschen Automobilindustrie der späten 1990er und frühen 2000er Jahre: solide, zuverlässig und praktisch. Obwohl er nicht den Kultstatus des Golf erreichte, erwarb er sich einen Ruf als robustes Alltagsauto. Heute ist der Bora auf dem Gebrauchtwagenmarkt aufgrund seiner Wartungsfreundlichkeit und Ersatzteilverfügbarkeit weiterhin gefragt.