Der Land Rover Freelander II, in Nordamerika als LR2 und in Japan als RL2 bekannt, war die zweite Generation des beliebten Kompakt-SUVs des britischen Automobilherstellers. Von 2006 bis 2014 produziert, erwarb er sich einen Ruf als zuverlässiges und vielseitiges Fahrzeug, das den Komfort des Stadtverkehrs mit echter Geländetauglichkeit verbindet.
Modellcode und Facelift
Der Freelander II basiert auf der von Ford entwickelten EUCD-Plattform, die auch im Volvo XC60 und im Land Rover Discovery Sport zum Einsatz kam. Innerhalb des Unternehmens trug das Modell die Bezeichnung L359, während es auf einigen Märkten wie Japan unter der Bezeichnung RL2 verkauft wurde.
Das Facelift des Freelander II erfolgte im Jahr 2010, wobei die Änderungen eher kosmetischer Natur waren:
- Aktualisierte Kühlergrill-Design im Range-Rover-Stil,
- Neue Stoßstangen und LED-Tagfahrlichter,
- Modernisiertes Armaturenbrett mit LCD-Display,
- Verbesserte Materialien im Innenraum.
2012 erschien eine spezielle „Black Edition“ mit abgedunkeltem Grill, schwarzen Felgen und exklusiver Innenausstattung.
Kunststoff der Stoßstangen (kann variieren): Polypropylen plus Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer, 12 % mineralischer Füllstoff. Kennzeichnung: >PP+EPDM+PD12<
Vordere Stoßstange demontieren
- Motorhaube öffnen.
- Unter der Haube vier Schrauben lösen, die den oberen Teil der vorderen Stoßstange befestigen, sowie zwei Schrauben pro Seite, die die Scheinwerfer halten.
- Verriegelungen nach oben drücken und Scheinwerfer entfernen.
- Durch die Scheinwerferöffnungen je eine Schraube pro Seite lösen, die die Halterungen an den Kotflügeln befestigen (empfohlen wird, die Stoßstange zusammen mit den Halterungen zu entfernen).
- Von unten vier Schrauben lösen, die die Seiten befestigen, und zwei Plastikhalterungen entfernen (mit einem Flachschraubendreher um 90° drehen), die die untere Abdeckung halten.
- Abdeckung aus den Klammern lösen und darunter zwei Schrauben entfernen.
- Räder abwechselnd nach links und rechts einschlagen, um Zugang zum Radkasten zu erhalten.
- In den Radkästen Schrauben und Clips lösen, die die Radlaufverkleidung (vorderen Teil) befestigen.
- Hinter den Radlaufverkleidungen je eine Schraube pro Seite entfernen (von unten nach oben eingeschraubt), die die Halterungen an den Kotflügeln befestigen.
- Mit einem Helfer die Stoßstange vorsichtig nach vorne abziehen (Vorsicht, Kabel und Schläuche nicht beschädigen).
- Stecker der Nebelscheinwerfer lösen.
- Gemeinsamen Schlauch der Scheinwerferwaschanlage abtrennen (Flüssigkeit kann austreten).
Hintere Stoßstange demontieren
- Heckklappe öffnen.
- Je zwei Schrauben pro Seite lösen, Halterungen in den Kotflügeln befreien und Rückleuchten entfernen.
- Unter den Rückleuchten zwei Schrauben lösen.
- Obere Abdeckung aus den Klammern befreien und entfernen (Klammern befinden sich nahe der Heckklappe).
- Unter der Abdeckung fünf Clips entfernen (von oben nach unten eingesetzt).
- Von unten sechs Schrauben lösen (von unten nach oben eingeschraubt).
- In den Radkästen Schrauben entfernen, die die Radlaufverkleidung (hinteren Teil) befestigen.
- Radlaufverkleidungen zur Seite schieben und je zwei Schrauben pro Seite lösen, die die Seiten an den Halterungen befestigen.
- Klammern in den Kotflügeln lösen (nach hinten ziehen).
- Mit einem Helfer die Stoßstange nach hinten abziehen (Kabel nicht beschädigen).
- Stecker der Elektrik trennen.
Modellbeschreibung
Der Freelander II positionierte sich als komfortablerer und technologisch fortschrittlicherer Nachfolger der ersten Generation. Im Gegensatz zum Vorgänger erhielt er eine vollständig unabhängige Federung und einen permanenten Allradantrieb mit dem Terrain-Response-System, das eine Anpassung an verschiedene Untergründe (Schotter, Schnee, Sand, Schlamm) ermöglicht.
Motoren:
- Benziner:
- 3.2 i6 (233 PS) – Ein Sechszylindermotor von Volvo für ruhiges und dynamisches Fahren.
- Diesel:
- 2.2 TD4 (150–190 PS) – Die beliebteste Variante, sparsam und drehmomentstark.
Getriebe:
- 6-Gang-Schaltgetriebe oder Automatik,
- Haldex-4-System zur automatischen Kraftverteilung zwischen den Achsen.
Innenraum und Technologien:
Der Freelander II bot einen geräumigen Innenraum mit hochwertiger Verarbeitung. Zur Ausstattung gehörten:
- Ledersitze mit Sitzheizung,
- Zweizonen-Klimaanlage,
- Navigationssystem und Premium-Audiosystem,
- Rückfahrkamera und Parkassistent.
Interessante Fakten
- Letzter Freelander – Nach 2014 wurde das Modell eingestellt und durch den moderneren Discovery Sport ersetzt.
- Verbindung zu Volvo – Durch die gemeinsame Plattform wurden viele Teile (z. B. Motoren und Elektronik) vom schwedischen Hersteller übernommen.
- Geländefähigkeiten – Trotz kompakter Abmessungen konnte der Freelander II ernsthafte Hindernisse überwinden, besonders mit dem Terrain-Response-System.
- Seltene Versionen – In Südamerika und Australien gab es eine Variante mit einem 2,0-Liter-Benzinturbomotor von Ford.
- Härtetest – Vor der Serienproduktion wurde das Fahrzeug unter extremen Temperaturen (-40°C bis +50°C) getestet.
Fazit
Der Land Rover Freelander II war ein gelungener Kompromiss zwischen städtischem Komfort und Geländetauglichkeit. Zwar erreichte er nicht den Luxus eines Range Rover, bot aber solide Qualität und Fähigkeiten zu einem vernünftigen Preis. Heute ist er eine gute Wahl auf dem Gebrauchtwagenmarkt für diejenigen, die ein zuverlässiges britisches SUV ohne überflüssigen Luxus suchen.
Im Vergleich zu Konkurrenten wie dem BMW X3 oder Audi Q5 punktete der Freelander II mit seinem echten Offroad-Charakter, verlor aber bei Dynamik und Prestige. Dennoch bleibt er für Fans der Marke einer der letzten „echten“ Land Rover vor der Ära der Elektromobilität und vereinfachten Plattformen.